Liebe Leser,

wenn Sie dieses Editorial lesen, ist die von der Société Royale Saint-Hubert ausgerichtete Sektionsausstellung der FCI 2016 in Brüssel vorbei.

Mehr als 12.000 Hunde wurden auf der renommierten Veranstaltung vorgestellt!!! Phantastisch, oder? Aber es kommt auch ganz darauf an, aus welcher Perspektive man die Zahlen betrachtet! Erst einmal ist das tatsächlich per se eine phantastische Zahl, die der 2016 FCI European Section Show Platz 3 unter allen bisherigen Sektionsausstellungen der FCI beschert Phantastisch aber auch deshalb, weil in letzter Zeit in der Welt einiges schief gelaufen ist und diese Zahl deutlich macht, dass Aussteller und Züchter es sich trotz allem nicht nehmen lassen, ihre Hunde-Leidenschaft auszuleben und an Hunde-Veranstaltungen wie Ausstellungen und Wettkämpfen teilzunehmen. Dafür gebührt Ihnen unser Dank und unsere Anerkennung.

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Yves De Clercq
Exekutivdirektor FCI
Tag des Hundes
Bundesweit tolle Aktionen

Ob Wattwandern, Wasserspaß oder Lastenziehen. Ob Ausstellung, Lesung oder Radiobeitrag. Ob kleiner Chihuahua oder XXL-Dogge. Am Tag des Hundes gab es fast alles zu sehen und zu erleben, was mit Deutschlands beliebtestem Haustier zu tun hat. Volles Programm. Bundesweit. Ein Riesenerfolg für den Veranstalter, den Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH), der allen Beteiligten für ihr Engagement größten Dank aussprach.

Er wurde bereits seit Monaten von vielen ungeduldig erwartet. Von einigen regelrecht herbeigesehnt. - Am Wochenende vom 4. auf den 5. Juni war es dann endlich soweit: In ganz Deutschland trafen sich Hundefreunde, um den Vierbeiner zu feiern, der so vielen Menschen täglich pure Lebensfreude schenkt. Und wieder einmal mehr war es verblüffend, welchen Einfallsreichtum es hierbei gab. Bundesweit erlebten die Besucher des „Tag des Hundes“, hautnah wie abwechslungsreich und unterhaltsam das Leben mit Hunden sein kann. Insgesamt gab es vom Norden bis zum Süden über 400 Aktionen. Schirmherrin des Ganzen war dieses Jahr die beliebte TV-Sportmoderatorin Jessica Kastrop, die gleichzeitig VDH-Botschafterin des Hundes 2016 ist.

„Am Tag des Hundes feiern wir die besondere Rolle des Hundes innerhalb unserer Gesellschaft. Wir freuen uns über die rege, bundesweite Beteiligung der VDH-Mitgliedsvereine und Tierarztpraxen, die einmal mehr einen tollen Beitrag leisteten“, freut sich VDH-Hauptgeschäftsführer Leif Kopernik.

Von Wasserarbeit bis Yorkie-Rennen

Und in der Tat konnte sich wohl kein Besucher über Langeweile beschweren. Der Tag des Hundes bot ein pralles Programm für jeden Geschmack. So sorgte im süddeutschen Langenbernsdorf der „Tag der offenen Tür beim Wassertraining“, durchgeführt vom WAT Koberbachtalsperre/DVG, für regen Zulauf. Es war herrlich mit anzusehen, mit welchem Feuereifer die Hunde in den Fluten ihr Können zeigten. Schlittenhundefreunde kamen beim Alaskan Malamute Club e.V. in Neumünster auf ihre Kosten. Der bot nämlich Fahrten mit Alaskan Malamute Weight Pulling an. Eine beeindruckende Disziplin, bei der die Kraft und die Zugfreude der athletischen nordischen Rasse voll zur Geltung kamen. Im Norden, auf der beliebten Ferieninsel Sylt, lockte der GHSV Sylt wie in den Vorjahren mit einem abwechslungsreichen Tag der offenen Tür, der mit verschiedensten Aktionen Groß und Klein begeisterte. Für viel Unterhaltung, aber auch echte Anerkennung sorgte das rasant-charmante Yorkirennen des 1. Deutschen Yorkshire-Terrier-Klubs e.V. in Surwold.

Wattwandern & Doggen-Visite

Die Kurverwaltung Wurster Nordseeküste begeisterte die Besucher mit einer sportlichen Hunde-Wattwanderung, die Zwei- und Vierbeinern ganz offensichtlich gleichermaßen Freude bereitete. Eine Foto-Aktion rundete das Erlebnis ab und sorgte für bleibende Erinnerungen.
Richtig spannend ging es hingegen in Stendal zu. Der Stendaler Dienst- und Gebrauchshundsportverein Haferbreite von 1912 e.V. organisierte eine Krimitour mit Hund, die starke Nerven erforderte und gleichzeitig das Können der Vierbeiner imposant in Szene setzte. Nicht minder imposant waren die XXL-Hunde des Deutschen Doggen-Clubs 1888 e.V. OG Mönchengladbach, die ein Seniorenheim in Viersen besuchten und dort von zahlreichen streichelnden Händen verwöhnt wurden.

Von Arschloch-Hunden und Eierläufern

Eine ganz andere als übliche Nutzung erfuhr die Tierarztpraxis Reuter in Bergisch Gladbach anlässlich des Tags des Hundes. Dort gab es eine Lesung, die für Schmunzeln und Nachdenken sorgte. Antje Hachmann gab ihr Werk „Arschlochhund“ zum Besten. Nicht böse gemeint, sondern eine kritische Liebeserklärung an den geliebten Vierbeiner.
In Schallodenbach ging es nicht um die Wurst, sondern um Eier. Der Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. OG Olsbrücken lud unter anderem zum Eierlauf und bescherte Hunden und Haltern damit einen äußerst spaßigen Wettbewerb. Echte Gaudi gab es auch in Gröbenzell beim Hundesportverein Gröbenzell, der viele engagierte Mitglieder auf die Beine brachte.

„Gott is a Hundler!“

„Gott is a Hundler“, versichert Agathe Rank, die im süddeutschen Pfeffenhausen mehr als 3.500 Menschen auf die Beine brachte. 64 Hunderassen wurden präsentiert, über 70 Stände lockten mit kulinarischen Versuchungen und Shopping-Erlebnissen. Zum ersten Mal gab es eine Schnitzeljagd mit wertvollen Preisen und an allen fünf Ortseingängen nach Pfeffenhausen prangten Hundeplakate. Nächstes Jahr ist ein Umzug auf den Volksfestplatz geplant, um mehr Platz für den Besucherandrang zu schaffen. Dass es dann auch einen verkaufsoffenen Sonntag geben wird, ist für die engagierte Organisatorin, die mit dem Reinerlös der Veranstaltung bereits eine Tiertafel gründete und Tierheime mit Futterspenden unterstützt, ein weiterer Beweis für die tolle Unterstützung, die von Seiten aller den Tag des Hundes zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.

Ausstellung und Radiobeitrag

Im nordhessischen Kassel nutzte das örtliche Naturkundemuseum den Tag des Hundes, um die sehenswerte Ausstellung „Tiere zwischen Hof und Hobby“ zu eröffnen. Eine interessante Zeitreise, bei der unter anderem der Wandel vom Nutztier zum vollwertigen Sozialpartner beleuchtet wird. „Diese Ausstellung möchte die Geschichte und wunderbare Vielfalt der ‚Tiere zwischen Hof & Hobby’ beleuchten, aber gleichzeitig auch auf Rechte und Pflichten der Besitzer eingehen“, so die Veranstalter. „All das soll zum besseren Verständnis zwischen Mensch und Tier beitragen, erkunden, wozu und wie man Heimtiere hält.“ Die Ausstellung ist noch bis zum 6. November zu sehen.
Interessante Aspekte des Miteinanders von Mensch und Hund beleuchtete ein Beitrag des Deutschlandradios, den der Biologe, Philosoph und Schriftsteller Andreas Weber mit persönlichen und wissenschaftlichen Blickwinkeln bereicherte. „Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist von ganz besonderer Natur“, sagt er. Sie beruhe auf dem Gefühl des Schenkens und Beschenktwerdens. Das könne auch zur Maxime für ein anderes Denken werden. Ins Studio begleitet wurde er übrigens von seiner Hündin Erbse.
Religiös ging es im Hundegarten Springe bei Hannover zu, wo sich über 30 Hunde mit ihren Besitzern zu Tiersegnung einfanden. „Tiere sind niemals Sachwerte, sondern haben ihre eigene Würde“, betonte der Pastor im Ruhestand, Heinz-Dieter Wittenborn, in seiner Andacht. Tiere seien Mitgeschöpfe und kein Besitz. „Ein Tier zu haben, ist etwas Wunderbares, weil man dann ganz persönlich spürt, wie nah uns die Schöpfung ist.“

Großer Dank an alle

VDH-Vorstandsmitglied und Pressesprecher, Udo Kopernik, zeigt sich hoch zufrieden mit dem Gesamt-Ergebnis des Tags des Hundes: „Wir konnten in diesem Jahr noch einmal kräftig zulegen. Mit über 400 Aktionen in Deutschland war das eines unserer bislang größten Aktions-Wochenenden und ich bin allen, die an diesem Erfolg mitgewirkt haben, sehr dankbar. Die enorme Resonanz in den Medien – regional und überregional – und die vielen Besucher, zeigen die große Verbundenheit, die wir zu unseren Hunden haben. Wir müssen uns dafür einsetzen, diese zu erhalten und weiter zu vertiefen. Am Tag des Hundes ist dies ausgezeichnet gelungen.“

Der nächste Tag des Hundes findet am 11. Juni 2017 statt. Fotos vom diesjährigen Tag des Hundes finden Sie auf www.facebook.com/vdhde

Gabriele Metz