Liebe Leser,

wenn Sie dieses Editorial lesen, ist die von der Société Royale Saint-Hubert ausgerichtete Sektionsausstellung der FCI 2016 in Brüssel vorbei.

Mehr als 12.000 Hunde wurden auf der renommierten Veranstaltung vorgestellt!!! Phantastisch, oder? Aber es kommt auch ganz darauf an, aus welcher Perspektive man die Zahlen betrachtet! Erst einmal ist das tatsächlich per se eine phantastische Zahl, die der 2016 FCI European Section Show Platz 3 unter allen bisherigen Sektionsausstellungen der FCI beschert Phantastisch aber auch deshalb, weil in letzter Zeit in der Welt einiges schief gelaufen ist und diese Zahl deutlich macht, dass Aussteller und Züchter es sich trotz allem nicht nehmen lassen, ihre Hunde-Leidenschaft auszuleben und an Hunde-Veranstaltungen wie Ausstellungen und Wettkämpfen teilzunehmen. Dafür gebührt Ihnen unser Dank und unsere Anerkennung.

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Yves De Clercq
Exekutivdirektor FCI
FCI-Kommission für Hütehunde - Tätigkeitsbericht

Die letzte Sitzung der FCI-Kommission für Hütehunde fand am 26.-27. Juni 2015 in Amsterdam statt. Es waren Mitglieder aus Österreich, der Tschechischen Republik, Finnland, Italien, den Niederlanden, Russland, der Schweiz und Schweden anwesend. Bei der Sitzung wurde Luigi Cavalchini (Italien) erneut zum Kommissionspräsidenten gewählt, Jean-Paul Kerihuel (Frankreich) zum Vizepräsidenten und Sandra von Erlach (Schweiz) zur Schriftführerin. Die Wahl erfolgte jeweils einstimmig. Die Prüfung der natürlichen Hüteveranlagung (Natural Herding Aptitude Test - NHAT) wurde vom FCI-Vorstand genehmigt. Der Hüteinstinkt ist ein Komplex aus Erbeigenschaften und Fähigkeiten, danke derer ein Hund zur Kontrolle von Herdentieren hilfreich ist: Interesse an der Herde, Bereitschaft zur Kooperation mit dem Hundeführer, Trieb, die Bewegungen der Herde zu kontrollieren, natürliches Bestreben, die Balanceposition zu seinem Hundeführer zu suchen, um eine bessere Kontrolle über die Herde zu gewinnen. Nur durch Training und Erfahrung wird der Hund dazu in die Lage versetzt, sich schwierigeren Prüfungen zu stellen, bei denen die talentiertesten Hunde ihre natürliche Begabung auf höchstem Niveau unter Beweis stellen können.

Die Kommission für Hütehunde arbeitet derzeit an der Revision des Hütereglements, die bei der nächsten Sitzung abgeschlossen werden soll. Bei der Sitzung wurde insbesondere der Pflege der Tiere während des Hütetrainings der Hunde sowie dem Tierschutz große Aufmerksamkeit gewidmet.
Das Interesse an Hütetätigkeiten, und zwar sowohl beim Collecting (Zusammentreiben - Border Collies) als auch beim traditionellen Hüten (rasseübergreifend) hat in den vergangenen Jahren zugenommen, und die Kommission gab den FCI-Mitgliedsländern folgende Empfehlungen für die Ausübung dieser Tätigkeit unter der Schirmherrschaft der FCI:

  • Falls das Land keinen Vertreter in der Kommission hat, ist ein Teilnehmer zu ernennen, der sich für diese Disziplin interessiert und über einschlägige Erfahrung verfügt,
  • Annahme des FCI-Hütereglements,
  • Anregung der Durchführung von Prüfungen und Trials gemäß dem FCI-Reglement,
  • Kontrolle internationaler Prüfungen gemäß dem FCI-Reglement, Förderung der Ausbildung neuer Hüterichter mit spezifischem Hintergrund.

Die nächste Sitzung wird vom 10. bis 12. Juni 2016 in Bergamo (Italien) stattfinden.

Luigi Guidobono Cavalchini
Vorsitzender der FCI-Kommission für Hütehunde